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Weshalb es ohne Obama kein Airbnb gäbe

05. Mai 2023

Ein ehemaliger US-Präsident, die weltweit größte Plattform für Übernachtungen und mein neu gefundenes Urlaubsglück scheinen nicht viel mit einander zu tun zu haben. Haben sie aber doch.

Zwei Wohnungsschlüssel an einem Airbnb-Schlüsselanhänger

von Tanja Weizemann

Vor vielen Jahren war es für mich noch unvorstellbar, im Appartement eines Fremden zu schlafen, in dem zig Leute vor mir übernachtet haben. In meinem Kopf: Da ist es dreckig, es kümmert sich keiner, kann mich bei keiner Hotelleitung darüber beschweren, zudem ist es unsicher. Heute weiß ich: Es gibt für mich kein besseres Konzept als Airbnb.

 

Meine erste Unterkunft habe ich 2017 über Airbnb gebucht. Ich wollte mit meinem Vater in Spanien Urlaub machen. Da bei uns lautes Schnarchen auf seichten Schlaf prallen, kam es nicht in Frage, ein Hotelzimmer zu teilen. Der Kompromiss: eine Unterkunft mit zwei getrennten Zimmern. Irgendwie persönlich, irgendwie nett, trotzdem mit einem Hauch Privatsphäre. Das gebuchte Airbnb hatte zudem eine riesige Terrasse, den Blick aufs Meer und ein sauberes Bad. Wir konnten in der Küche kochen und morgens gemütlich auf der Terrasse frühstücken. Für mich und meinen Vater das perfekte Match. Seitdem führt bei der Unterkunftssuche kein Weg um die Plattform vorbei. Ob zentrale Wohnung in Madrid, ein altes Cottage inmitten von Olivenbäumen in Italien, ein modernes Stadt-Appartement in Valencia, ein Schlafzimmer mit Eifelturm-Blick in Paris oder schnuckelige Unterkunft in Rom, nur wenige Schritte vom Pantheon entfernt: keine Hotelkette kann einem diese Flexibilität, so heimelige und liebevoll gestaltete Räume oder das Gefühl von „Mittendrin statt nur dabei“ bieten.

 

Doch wie kam es dazu? Wie setzte sich die Idee durch und traf international den Zahn der Zeit? Und hoffentlich begann die Geschichte nicht in einer muffigen Garage. Eine Spurensuche.

Die Sache mit Obama und Airbnb

 

Dafür müssen wir ein paar Jahre zurückspringen. Mehrere Zufälle sorgten 2007 dafür, dass die mittellosen Design-Studenten Brian und Joe aus San Francisco ein Startup gründeten. Zuerst wurde die Miete ihres Appartements von heute auf morgen um 25 Prozent erhöht. Keine frohe Botschaft für Studenten ohne festes Einkommen. Kurz darauf sollte eine Design-Konferenz in der Stadt stattfinden. Als sie erfuhren, dass alle Hotels ausgebucht waren, beschlossen sie, das freie Zimmer in ihrem Appartement als Bed-and-Breakfast zu vermieten. Der Haken: Es gab kein Bett, lediglich eine Luftmatratze. Doch die Not machte sie erfinderisch und sie vermieteten das Zimmer als Airbed-and-Breakfast an drei Gäste. Brian und Joe waren in den Konferenztagen nicht nur Gastgeber, sondern führten ihre drei Gäste durch die Stadt, zeigten ihnen die angesagte Ecken und hatten eine gute Zeit. Nebenbei wurde das dringend nötigte Geld für die Miete verdient.

 

Einige Monate später kamen die beiden Designer mit ihrem Freund Nathan zusammen und entwickelten die Idee rund um ihr Airbedandbreakfast weiter. Ihre Überlegung: Für andere Menschen in anderen Situationen könnte es auch praktisch sein, ab und an ein freies Zimmer zu vermieten. Die Idee von Airbnb war geboren. Zuerst mit dem Fokus auf Übernachtungen für stark besuchte Konferenzen, später für Städtetrips, Urlaube und Co.

 

Doch bevor der Erfolg kam, brauchte es diesen einen großen Big Bang. Und der kam mit Obama. Als im August 2008 der Parteitag der Demokraten in Denver bevorstand, auf der Barack Obama als Präsidentschaftskandidat bestätigt und vorgestellt werden sollte, war klar, dass die vorhandenen Hotelbetten der Stadt niemals für die erwarteten Besuchermassen ausreichen würden. Ein paar Werbeanzeigen und Interviews später buchten tausende Menschen ihre Übernachtungen über die Website der drei Jungs aus San Francisco. Leider läuft nicht immer alles nach Plan. So folgte auf diesen Big Bang ein prekäres erstes Jahr, in dem die Gründer mehrmals aufgeben wollten. Doch dann ging es bergauf. 2009 wurde Airbedandbreakfast zu Airbnb – der Rest ist Geschichte.

A brand who cares

 

Ob San Francisco, Kopenhagen, Tokyo oder in einem kleinen Fischerdorf an der neuseeländischen Küste – Airbnb ist überall.

 

Teil des Erfolgs ist, dass die DNA und der Ursprungsgedanke weiterhin Teil der Marke ist. Menschen an Orten zusammenbringen, damit sie die Dinge, die sie lieben teilen können. Der Claim "belong anywhere" und das Logo, der Bélo, sollen dieses Zusammengehörigkeitsgefühl durch Airbnb ausdrücken. People, Places, Love und Airbnb – vereint in einem einfachen und erinnerungsfähigen Zeichen.

 

Auch wichtig: Die Hosts wurden von Anfang an mit ihren Wünschen und Sorgen sehr ernst genommen. Ihr Feedback war der Dreh- und Angelpunkt der Entwicklung rund um die Marke und ihrem Angebot. So wurde bereits relativ früh die Bezahlung direkt über die Plattform ermöglicht. So mussten Hosts nicht mehr nach dem Geld für die Übernachtungen fragen, sondern konnten sich ganz auf den Gast konzentrieren. Das gab Sicherheit und klammerte den geschäftlichen Aspekt aus dem Erlebnis aus. Ein wichtiger Meilenstein für die optimale Experience.

 

Ein weiteres Glück lag vielleicht auch in der Tatsache, dass die Luftmatratzen ziemlich schnell bequemen Betten gewichen sind. Aber das ist wiederum Geschmackssache – und eine Frage des Rückens.

 

So oder so zeigt die Geschichte um Airbnb, dass aus einer Luftmatratze und ein paar geschickt miteinander verwobenen Zufälle eine Marke mit globaler Strahlkraft entstehen kann.

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