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Lass' mal Platz zum Atmen

25. Juli 2019

Leere Flächen alias Weißraum sind wie Bilder ein wichtiges Gestaltungsmittel. Und doch tun sich viele schwer damit. Warum eigentlich? Ein Plädoyer für mehr Weißraum im Design.

3D-Grafik mehrerer geometrischer Formen

Das Barock-Zeitalter ist bekannt für seine prunkvolle Architektur und kunstvollen Dekorationen. Ob im Schloss von Versailles oder beim Deckenfresko der Sant’Ignazio Kirche in Rom: Jeder noch so kleine Zwischenraum ist mit Details und Ornamenten gefüllt. Bis die Augen nicht mehr wissen, worauf sie sich konzentrieren sollen und das Gehirn überfordert abschaltet. Was die Künstler und Bauherren dazu trieb war der Horror Vacui, die Angst vor der Leere. Ein Ausdruck des unendlichen Reichtums ihrer Auftraggeber.

Mut zur freien Fläche

 

Seit dem 17. Jahrhundert hat sich viel getan. Es bildeten sich Gegenbewegungen, die den Mut zur freien Fläche in Kunst, Design und Architektur propagierten und minimalistische Gestaltungsprinzipien etablierten. Am deutlichsten zeigte sich dies zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der klassischen Moderne – zu der auch das Bauhaus gehörte. Ihr Credo: ästhetische und funktionale Schlichtheit statt ausufernder Ornamentik.

 

Print-Redaktionen missachteten diesen allgemeinen Designtrend lange Zeit. Zeitungen und Zeitschriften mussten in der Produktion möglichst kostengünstig sein – ein enger Schriftsatz mit wenig freien Flächen sparte den Verlegern den ein oder anderen Papierbogen und somit bares Geld. Doch sinkende Auflagenhöhen und eine Verlagerung in den Onlinebereich verändern den Umgang mit Weißraum. Dieser beschreibt generell die negative oder leere Fläche zwischen Schrift, Bildern und anderen Elementen im Layout – ganz unabhängig von der farblichen Gestaltung. Digitaler Weißraum ist kostengünstig und quasi unendlich verfügbar. Magazinkäufer legen heute auch großen Wert auf gutes Design und eine angenehme Haptik – Offline-Lesen muss alle Sinne ansprechen und angenehm sein, zur reinen Informationsaufnahme genügen Internetplattformen.

Weniger Textwüsten, bessere User Experience

 

Der Weißraum dient dabei nicht einzig der Ästhetik. Er sorgt für mehr Übersichtlichkeit eines Mediums und steuert ganz bewusst die Aufmerksamkeit des Users. Der Blick landet – im Idealfall – zuerst auf der zentralen Information und wird von dort an automatisch gelenkt. Ein luftiges, aufgeräumtes Layout macht das Leseerlebnis gefälliger, entspannter und flüssiger. Besonders wenn Mikro-Weißraum wie Zeilenabstände und Absätze bei Texten gut gewählt sind, sinkt die nötige Konzentration, steigert die Lust am Lesen und damit die Zeit, die mit dem Medium verbracht wird. Eine klare, zweckgebundene Typografie und eine optische wie inhaltliche Struktur sorgen zusammen mit genügend Weißraum für ein ansprechendes Layout, das edel und hochwertig wirkt.

Kurz und Knackig

 

In vielen Fällen ruft elegantes Design mit viel Weißraum jedoch ein Dilemma hervor: Es gibt weniger Platz für Text. Wenn die Dimensionen einer Maßnahme fest definiert sind, müssen Inhalte mit einer geringeren Zeichenanzahl klarkommen. Für Unternehmen, die ihre Kunden bestmöglich und umfangreich informieren wollen, eine kleine Herausforderung. Die Chance: Texte, die knapper formuliert sind, fokussieren sich auf die wirklich wichtigen Argumente und wirken präziser.

 

Dieser Schritt ist nicht leicht. Doch lohnt sich der Mut in mehrfacher Hinsicht. Einmal durch außergewöhnliche Möglichkeiten für Layout und Design – was vor allem bei der Markenkommunikation von B2B-Unternehmen noch wenig verbreitet ist. Zudem kommt ein mit Weißraum optimiertes Medium den Bedürfnissen der Kunden entgegen. Nutzen und Vorteile sind klarer in der Darstellung, leichter zu konsumieren und bleiben besser im Gedächtnis hängen. Hochwertig gestaltete Kommunikation signalisiert dem Bestands- oder potentiellen Neukunden darüber hinaus Professionalität, Kundennähe und einen hohen Qualitätsanspruch.

 

Unser Fazit daher: Mut zur Lücke – äh, zum Weißraum!

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